Science Slam – der neue Trend
Bei einem Science Slam präsentieren die Vortragenden ihr Thema aus dem Bereich der Wissenschaften spannend und allgemein verständlich. Dabei hat jeder Vortragende nur eine Zeitspanne von maximal zehn Minuten zur Verfügung, während er das aktuelle Thema seiner Forschung in einem kurzweiligen und populärwissenschaftlichen Vortrag vorstellen kann. Das Publikum benotet jeden der Vorträge mit Hilfe von Punktkärtchen und kürt auf diese Weise den „Slam-Champion“. Dabei wird nicht nur bewertet, wer am besten geforscht hat, sondern vor allen Dingen, wer seine Forschung dem Publikum am besten darbieten konnte.
Science Slam, History Slam und Goethe Slam
Besonders in den Naturwissenschaften sind die Science Slams populär, schließlich können hier Experimente dafür sorgen, dass der Vortrag anschaulich gerät. Aus diesem Grund kamen die Sieger bei den deutschsprachigen Meisterschaften des Science Slam aus den Reihen der Naturwissenschaftler. Zwar lassen sich Forschungsergebnisse aus anderen Disziplinen nicht ganz so zwanglos demonstrieren, doch inzwischen mischen auch die Geisteswissenschaften im neuen Format mit. In Göttingen gab es einen „History Slam“, in Frankfurt einen „Goethe Slam“ und in Dortmund slammten Theologen über die Lehre der zwei Welten von Luther.
Darmstadt 2006: Der erste Science Slam
Alex Dreppec, Poetry-Slammer, organisierte gemeinsam mit Markus Weißkopf 2006, also vor fast zehn Jahren, in Darmstadt den ersten Science Slam. Dreppec promovierte als Psychologe über das Thema „Verstehen und Verständlichkeit wissenschaftlicher Texte“, während Weißkopf als Verwaltungswissenschaftler Universitäten dabei berät, wie sie die Kommunikation ihrer Wissenschaften verbessern können.
Der inzwischen weit verbreitete Poetry Slam beruht selbst auf der alten Tradition der Stegreifbühne. Wer als Nachwuchswissenschaftler selbst an einem Science Slam teilnehmen möchte, sucht sich ein Thema, das er sich selbst erarbeitet hat und kreiert daraus einen möglichst interessanten und ansprechenden Vortrag. Hier geht es nicht um die Vermittlung von reinem Fachwissen, sondern um die unterhaltende und allgemein verständliche Vermittlung von aktuellen eigenen Forschungsthemen. Thematisch werden bei den meisten Science Slams keine Einschränkungen gemacht. Wer sich als Science Slammer hierbei einen Namen macht, hat auch bei einer Bewerbung ein Ass im Ärmel, denn er hat bewiesen, dass er Wissenschaft unterhaltsam vortragen kann.