Wie viel Unternehmen du in deiner Studienzeit gesehen haben solltest
Wenn Du studierst, machst Du gelegentlich ein Praktikum oder nimmst einen studentischen Nebenjob an. Doch mit der Anzahl der Unternehmen, die Du in Deiner Studienzeit gesehen hast, erhöhen sich die Chancen auf einen gelungenen Einstieg in den Beruf nicht. Weitaus wichtiger sind dagegen gute Noten, sowie das gewählte Fach und die Dauer, in der das Studium absolviert wurde. Wenn Du bereits über eine Berufsausbildung verfügst, die zudem dem studierten Fach nahe kommt, dann hast Du einen Vorteil. Letztendlich ist Praxiserfahrung ein nicht unerheblicher Faktor, aber er ist nicht entscheidend.
Macht ein Praktikum in meinem Fall Sinn?
Es gibt allerdings eine ganze Reihe an Studienfächern, die nur über wenig oder gar keinen Bezug zum Arbeitsleben verfügen. In diesem Fall sind Praktika wesentlich hilfreicher. Das betrifft besonders die Fächer der Sozialwissenschaften, aber auch die Sprach- und Kulturwissenschaften. Hier helfen Praktika dabei, dass Du als Student eine erste Vorstellung von Deinen Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt bekommst. So kannst Du Dich besser orientieren – und findest auch nach dem Studium eine Stelle.
Dagegen sind Praktika in den naturwissenschaftlichen Fächern weniger wichtig. Wenn Du promovieren willst – und weiter im wissenschaftlichen Bereich an der Universität arbeiten willst – solltest Du dort auch schon als studentische Hilfskraft arbeiten. Je nachdem, wo Du später arbeiten möchtest, kannst Du bei Deinen Nebenjobs und Praktika selbstverständlich auch Kontakte knüpfen: Gut ein Fünftel aller Stellen werden von den Unternehmen mit solchen Absolventen besetzt, die ihnen aus einem Praktikum vertraut sind. Das heißt aber auch umgekehrt: Vier Fünftel der Absolventen finden ihre Stelle ohne derartige Kontakte. Wenn Du nebenher jobbst oder ein Praktikum machst, kann es Dir auch passieren, dass Du nur Routinearbeiten verrichten darfst und ausgebeutet wirst. Normalerweise ist es trotzdem so, dass ein gutes Praktikum auch einen guten Lerneffekt hat – jedenfalls einen größeren als ein studentischer Nebenjob.
Praktika als Orientierung auf dem Arbeitsmarkt
Wenn Du Praktika erst am Ende des Studiums absolvierst, haben sie den größten Nutzen für Dich – und für das Unternehmen. Du bist längst kein Studienanfänger mehr, hast Dir entsprechendes Hintergrundwissen erarbeitet und kannst auch im Praktikum zielgerichteter lernen. Außerdem ist es sinnvoller, wenn Du wichtige Kontakte gegen Ende des Studiums knüpfst. Gleichzeitig eignen sich Praktika nicht nur dazu, ein Unternehmen nach dem nächsten kennen zu lernen, sondern vor allen Dingen sollen sie Dir bei der Orientierung helfen. Du kannst bereits mit dem ersten Praktikum das passende Unternehmen und die richtige Tätigkeit gefunden haben, aber es kann durchaus auch länger dauern.
Die meisten Studenten absolvieren zwei bis drei Praktika. Wenn Du nach dem vierten Praktikum allerdings immer noch das Gefühl hast, das alles war uninteressant, dann solltest Du ein Praktikum in einem völlig anderen Bereich ausprobieren. Wenn Du allerdings nach dem Abschluss nicht als Absolvent einen Arbeitsplatz findest, sondern jetzt noch Praktika machen willst, solltest Du Dir das gut überlegen. Es gibt zwar Unternehmen, die lieber einen Praktikumsplatz vergeben, statt jemanden fest einzustellen. Doch in diesen Firmen wirst Du auch schnell durch den nächsten Praktikanten ersetzt.